Eine Reise ins Innovation-Management
Zum ArtikelIm Halbschlaf sitze ich im Bus, als mich ein wohlbekanntes „Nächste Haltestelle: Grünewald“ hochschrecken lässt und ich aus der Tür haste. Unter Absprache mit meiner Abteilung darf ich dank Gleitzeit früh anfangen – vorausgesetzt, ich bin nicht alleine in der Abteilung. Am Empfang ist vermutlich noch niemand, daher mache ich heute Gebrauch vom Drehkreuz. Trotz der paar Wochen, die ich bereits hier bin, fühle ich mich auch immer noch etwas neu. Immer wieder laufen mir auf dem Gelände noch unbekannte Menschen über den Weg. Oder tragen die einfach andere Masken?
Nachdem ich die Treppe hinaufgelaufen bin, bin ich nun endgültig wach. Es sind nur noch wenige Schritte bis zu meiner Abteilung. „Leer hier“, denke ich. Nur aus meinem Büro flackert Licht. Dann fällt mir auf, dass es gerade einmal kurz nach Sieben ist und ein großer Teil meiner Kollegen die Möglichkeit nutzt, von zuhause aus zu arbeiten.
Im Büro angekommen grüße ich meine Fachausbilderin, fahre meinen PC hoch und stelle mein Frühstück in den Kühlschrank unserer Küche.
Da ich meistens schon so früh anfange gehe ich dementsprechend oft bereits zwischen 15.30 und 16.00 Uhr, also erkundige ich mich zuerst, was gestern noch alles passiert ist.
Danach öffne ich meine Mails.
Als Azubi ist mein Maileingang bisher überschaubar, heute ebenso. Ich stutze kurz, „Wer schreibt mir bitteschön um 3.30 Uhr eine…?! Ach so, Japan.“
Da das Innovation-Management das Team ist, welches sich um die Produkte im globalen Raum kümmert, haben wir regelmäßig Kontakt zu beispielsweise Japan, Kanada, den USA oder Italien. Zum Glück sprechen alle internationalen Kollegen Englisch, teilweise sogar Deutsch. Auch diese Kollegen sind sehr entgegenkommend und freundlich und ich werde, wie auch in Solingen, wie ein gleichwertiger Bestandteil des Teams behandelt. Das macht mir den Einstieg in die Ausbildung deutlich einfacher.
Bei den meisten Mails, die ich bekomme, handelt es sich um kleinere Aufgaben, wie das Hochladen und Verknüpfen von Bildern in unserem System oder das Überprüfen oder Heraussuchen von neuen Verpackungen. Zwischendurch nutze ich die Gelegenheit, mir die Beine zu vertreten, indem ich in unserem Wareneingang Pakete abhole, bei denen es sich meistens um Muster handelt, oder Pakete im Versand abgebe, ebenfalls sehr oft Muster.
Apropos Muster. Nachher steht ein Meeting an, wo wir uns Muster von Kochtöpfen gemeinsam anschauen. Hier müssen wir die Töpfe begutachten und bewerten. Normalerweise übernimmt das eine Produktmanagerin sowie ein Kollege aus dem Einkauf und ein technischer Projektmanager. In diesem Fall übernimmt es meine Fachausbilderin, da ich mich hauptsächlich im Bereich Innovation Management - Cookware, also Töpfe und Pfannen, befinde.
Wenn die Topfmuster so aussehen, wie wir uns sie vorstellen, werden sie freigegeben. Wenn sie jedoch Mängel aufweisen, wie Dellen oder ein schlecht geätztes Logo, werden diese markiert und zurück gegeben, mit der Bitte, diese Mängel zu beheben.
Um 12 Uhr verbringe ich meine Pause unter Corona-Maßnahmen im Ausbildungszentrum mit ein paar der anderen Azubis, die heute ebenfalls im Unternehmen sind.
Bis zum Feierabend erledige ich weiterhin meine Aufgaben und stelle dabei Fragen. Wenn mir zum Beispiel etwas nicht ganz klar ist, was nicht direkt das Innovation Management betrifft, kann ich auch immer eine E-Mail an den Ansprechpartner aus anderen Abteilungen schreiben. Normalerweise bekomme ich schnell eine Antwort auf die Frage oder sogar ein Angebot zu einem Anruf. Das ist sehr gut, um meine Kollegen in den verschiedenen Abteilungen besser kennenzulernen. Außerdem hilft es mir, theoretische Grundlagen anzueignen, die in der Schule oder der EUFH noch nicht gelehrt wurden.
Gegen 16 Uhr frage ich noch einmal nach, ob etwas Wichtiges ansteht und ich heute noch etwas erledigen muss. Wenn dies nicht der Fall ist, fahre ich den Laptop herunter und gehe nach Hause.
geschrieben von Joshua (dualer Student)